Veganz Ernährungs­umfrage 2019 – Die Ergebnisse sind da!

Warum leben die Menschen in Europa vegan? Was kommt in der Schweiz in die Pfanne und welche Produkte wandern in Portugal ins Einkaufskörbchen? Anlässlich des Weltvegantages 2019 wollten wir das europäische Völklein mal so richtig unter die Lupe nehmen d.h. mehr über die Ernährungsformen sowie das Ess- und Einkaufsverhalten in den jeweiligen Ländern erfahren. Die Umfrage haben wir übrigens alleine durchgeführt, also auf eigene Faust – ganz ohne Dritte, ganz ohne Marktforschungsinstitut.  
 

Du findest es auch wahnsinnig interessant was in den Haushalten von fremden Ländern so auf dem Teller landet? Dann solltest du den fortfolgenden Zeilen gespannt folgen, denn wir haben für dich die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst!  

Allgemeines zur Umfrage

Erst einmal sind wir besonders dankbar und vor allem stolz darauf, dass insgesamt 24.000 Menschen aus 15 verschiedenen Ländern mitgemacht haben – ein wirklich tolles Ergebnis! Interessant fanden wir vor allem herauszufinden, welche Ernährungsform die Befragten haben. Dabei ergaben sich folgende Ergebnisse: 

33,7 % vegan 
22,8 % flexitarisch 
23,5 % omnivor 
14,1 % vegetarisch 
5,9 % pescetarisch 

Damit die demografische Verteilung und das Geschlecht der europäischen Bevölkerung entsprechen, haben wir bei den weiteren Studien-Ergebnissen ein sogenanntes repräsentatives Sample von 3000 Teilnehmer*innen gebildet. So ist der Männer- und Frauenanteil in etwa gleich. Knapp 30 % der Probanden stammen aus Deutschland, der Rest verteilt sich über weitere europäische Länder. 

1. Vom Lebensmitteleinkauf über Werte und Siegel

Worauf achten die Europäer*innen beim Lebensmitteleinkauf? Welche Beweggründe gibt es, dass bestimmte Produkte das Licht des Kühlschranks erblicken und weshalb andere wieder zu ihren Freunden ins Regal müssen? Außerdem wollten wir wissen, welche Werte sich hinter einer veganen Ernährung verbergen. 

„Veganer*innen sind Klima-Bodyguards!“

Denn ganze 86 % der veganen Europäer*innen gaben an, dass sie beim Lebensmitteleinkauf großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz legen – 13 % mehr als bei Menschen, die sich nicht rein pflanzlich ernähren. In der Schweiz und in Österreich sind es sogar 95 %.  
Und sollten Veganer*innen neben Möhrchen, auch mal zu veganen Ersatzprodukten wie Veggie-Schnitzel oder diversen Fischalternativen greifen, gilt beim Einkauf die Faustregel: Geschmack, Qualität und Nachhaltigkeit haben oberste Priorität!  
Demnach überrascht es kaum, dass es der Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekt bei den Motivationsgründen für eine vegane Ernährung auf Platz 2, knapp hinter dem Tierschutz, ist. In Tschechien ist dies sogar der am häufigsten genannten Beweggrund.  

Für 74 % der veganen Europäer*innen sind Siegel wie Fairtrade oder FSC von hoher Bedeutung, 72 % legen besonderen Wert auf Produkte mit einer Bio-Zertifizierung. Und gerade die deutschen Veganer*innen stecken ihr vollstes Vertrauen in Siegel, ebenso wie die dänischen und niederländischen. Daraus lässt sich ganz leicht schließen:  

„Veganer*innen sind wahre Siegel-Fans!“

Ganz anders fallen da die Antworten bei den Nicht-Veganer*innen aus. Gerade mal die Hälfte achten auf Labels, darunter auch das Bio-Siegel. Aus diesen Erkenntnissen heraus, ist es mehr als logisch, dass knapp 80 % der Veganer*innen ihren Lebensmitteleinkauf in Biomärkten tätigen – das sind knapp 20 % mehr als bei den anderen Ernährungsformen! In Frankreich sind es mit knapp 97 % sogar fast alle befragten Veganer*innen. Deutlich weniger Bio-Affinität begegnet man in Polen. Das Siegel ist nur für 45 % der Veganer*innen relevant und auch der Bioladen wird deutlich seltener besucht.  

In diesem Zusammenhang sind auch Regionalität und Saisonalität der Produkte kaufentscheidend. In Griechenland geben alle veganen Teilnehmer*innen an, dass sie sich beim Obst- und Gemüseeinkauf nach den Jahreszeiten richten.  

2. Mit Leib und Seele vegan

85,7 % der befragten Veganer*innen leben durch und durch den veganen Lebensstil. So findet man neben rein pflanzlichen Lebensmitteln im Kühlschrank, auch nur tierleidfreie Kleidung auf dem Bügel sowie vegane Kosmetik im Bad. Somit gilt: 

„Veganer*innen machen keine halben Sachen!“

Vegane Nuggets, Vischstäbchen und Mozzarello? Her damit! Denn für vegane Ersatzprodukte sind die meisten sehr offen: Bei 88,1 % unserer veganen Teilnehmer*innen werden Fleisch, Milch, und Käse dann auch gerne mal durch pflanzliche Alternativen ersetzt. In Portugal sind es sogar fast 93 %. An der Spitze stehen dabei Milchersatzprodukte, dicht gefolgt von Fleischalternativen und pflanzenbasiertem Joghurt oder Quark.  

Übrigens haben nur 30 % der veganen Europäer*innen ihren direkten Weg in den Veganismus gefunden. Knapp 70 % freundeten sich zunächst mit einer vegetarischen Ernährung an. Die Frauen und Männer aus Griechenland sind da drastischer: Die Hälfte aller Veganer*innen haben sich ohne Übergangsphase dazu entschlossen, vegan zu leben. Ganz schön tough, oder?  

3. Yay or Nay: In-Vitro Fleisch, Laborkäse und Krabbeltiere

Tierschutz steht für vegan lebende Europäer*innen ganz klar an erster Stelle, wenn sie danach gefragt werden, warum sie keine tierischen Produkte konsumieren. Vor allem die niederländischen und spanischen Veganer*innen haben ein Herz für Fellnasen: Alle gaben hier an, dass sie sich (unter anderem) aus Tierliebe vegan ernähren. 

„Veganer*innen bleiben ihren Werten treu!“

Vor allem dann, wenn es um die Ernährung der Zukunft geht. Nur knapp 24 % könnten sich vorstellen, In-Vitro Fleisch zu essen, das im Labor gezüchtet wurde. Bei den Omnivoren sind es immerhin schon über 36 %. Einen kleinen Unterschied macht da jedoch der Labor-Käse: 49 % der europäischen Veganer*innen sehen darin eine echte Alternative, wohingegen die Omnivoren mit nur 39 % Zustimmung dem eher kritisch gegenüberstehen und lieber auf den „echten“ Käse zurückgreifen.   
Mehlwürmer, Grillen, Heuschrecken? Nö, danke! Denn für 93,2 % der veganen Europäer*innen gelten auch Insekten als Lebewesen und passen somit nicht in deren Ernährungsplan. Für die restlichen 6,8 % stellen die kleinen Tierchen eine Alternative dar.

4. Über DIY-Gerichte und Produkt­entdeckungs­reisen

Zuhause schmeckts ja doch am besten, oder? Das sehen auch fast die Hälfte aller Veganer*innen: 46,3 % schwingen täglich selbst den Kochlöffel und 29,7 % mindestens 5 Mal pro Woche. Besonders stark ausgeprägt ist dieses Verhalten in Österreich, in der Schweiz sowie in Kroatien, wo sich insbesondere die Veganer*innen überdurchschnittlich oft vor den Herd stellen. 

„Selbst ist der Veganer. Und natürlich die Veganerin.“

Anders sieht’s bei den Veggies und Omnis aus: Nur 38 % bereiten sich täglich ihre Mahlzeiten frisch zu, fast 4 % kochen seltener als einmal pro Woche oder nie in der heimischen Küche.  

Auch wenn es darum geht, sich über die neusten Ernährungstrends und Produktinnovationen zu informieren, haben Veganer*innen klare Vorlieben: Neben Social Media und Online-Blogs, bevorzugen sie vor allem auch den direkten Austausch mit Freunden. Im übrigen Durchschnitt sind die Präferenzen hingegen etwas verteilter. Auch bei den Nicht-Veganer*innen verhält es sich ähnlich. Darüber hinaus informieren sich alle Ernährungsformen zudem über Magazine bzw. Zeitungen sowie direkt im Supermarkt, was als nächstes auf dem Teller landen könnte. 

5. Gesundheit als Motiv und Produkt-Wunschliste

Veganer*innen ist der Gesundheitsfaktor beim Essen wichtiger als die Frische. Bei anderen Ernährungsgruppen ist das genau andersherum, obwohl der Anteil an Personen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei den Nicht-Veganer*innen höher ist. Über die Hälfte aller Teilnehmer*innen, die sich rein pflanzlich ernähren, sind zudem der Meinung:  

„Die vegane Ernährungsform ist die gesündeste.“

Neben den Kriterien Tierschutz und Umwelt sind gesundheitliche Gründe ein wichtiger Beweggrund, um komplett auf tierische Produkte zu verzichten. Doch allein die vegane Ernährung scheint nicht unbedingt ausreichend zu sein, um das Bedürfnis nach einer gesunden Ernährungsweise abzudecken. 88 % der veganen Europäer*Innen werfen auch bei rein pflanzlichen Ersatzprodukten einen Blick auf die Inhaltsstoffe, bevor sie diese kaufen. In Frankreich und Italien achten alle befragten Veganer*innen auf eine hohe Qualität und legen zudem einen überdurchschnittlich hohen Wert auf Geschmack bei veganen Produkten. 

Wirft man einen Blick auf die vegane Produkt-Wunschliste der europäischen Veganer*innen, so lautet der Hilferuf: 

„Bitte mehr Backwaren sowie Wurst- und Käsealternativen!“

Ganze 78,1 % der kroatischen Veganer*innen vermissen Wurst und Käse und wünschen sich entsprechend mehr Auswahl an der veganen Aufschnitt-Theke. 82,4 % aller Briten bzw. Britinnen geben an, dass ihnen vor allem im Bereich Backwaren vegane Substitute fehlen. In Griechenland siehts da etwas anders aus: Hier wünschen sich die Menschen hingegen mehr Abwechslung im Bereich veganer Süßigkeiten und Snacks

Und was macht ihr jetzt mit dem ganzen Datenwirrwarr?

Wir fühlen uns bestärkt in der Arbeit unserer letzten Jahre und gleichermaßen inspiriert von all dem Input und Erkenntnissen – das hätten wir ohne euch nicht geschafft. Also noch einmal vielen Dank an dieser Stelle!  

Ihr wollt Produkteinführungen, Klimaschutz und Nachhaltigkeit? Wir auch! Deshalb setzen wir auch zukünftig auf vegane, umweltfreundliche und vor allem leckere Neuprodukte. Zudem bleiben wir niemals stehen, sondern gehen weiter auf dem Schleuderweg der Plastikverpackungen – und das solange bis aus dem Suchen ein Finden wird und wir für unsere Produkte die beste und umweltfreundlichste Packaging-Alternative entdeckt haben.  
Außerdem machen wir auch in ferner Zukunft nicht Halt vor Transparenz in der Lebensmittelbranche d.h. die Ökobilanz unserer Produkte wird auch weiterhin auf den Verpackungen zu sehen sein. So lässt sich nämlich genaustens erkennen, wie nachhaltig unsere Artikel sind. Demnach machen wir es dir beim Einkauf besonders leicht, dich für das Produkt zu entscheiden, welches lecker ist und gleichzeitig etwas für die Umwelt tut. 

Du willst mehr fantastische Fakten zu unserer Ernährungsstudie? Die Ergebnisse der Umfrage gibt es hier im Download.