Besser für die Umwelt

Als haupstächlicher Lebensmittelanbieter haben wir nur einen kleinen direkten Umwelt-Fußabdruck im Vergleich zu anderen Akteur:innen in der Lebensmittel-Wertschöpfungskette. Nichtsdestotrotz wollen wir in dem, was wir tun, vorbildlich handeln und sowohl unsere Kund:innen als auch unsere Geschäftspartner:innen motivieren, ihrerseits einen Beitrag zu leisten. Erstmals haben wir deshalb 2020 damit begonnen, wichtige Klima-Kennzahlen zu unserem Unternehmen zu erfassen – und konnten bis heute bereits in einigen Kategorien erfreuliche Fortschritte erzielen:

Besser fürs Klima

Seit 2020 erstatten wir regelmäßig Bericht zu unseren Klima-Kennzahlen, so auch wieder in diesem Jahr. Obwohl wir als Lebensmittelanbieter einen geringeren Umwelt-Fußabdruck im Vergleich zu anderen Akteuren der Lebensmittelbranche haben, wollen wir vorbildlich handein und unsere Verbräuche transparent darstellen. Zusatzlich möchten wir unsere Kundinnen und Geschäftspartner:innen dazu motivieren, sich die eigenen Verbräuche bewusst zu machen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Im vergangenen Jahr haben sich unsere CO2-Emissionen aus Scope 1 nach Greenhouse Gas Protocol (GHG) verringert (2023: 12,69 t CO2e, 2022: 88,7 t CO2e), was vorwiegend auf die Schließung unserer Retailstandorte und die damit verbundene Einstellung der Kühlmittelnutzung verbunden ist. Die CO2-Emissionen aus Scope 2 nach GHG haben sich ebenfalls verrignert (2023: 21,7 t CO2e, 2022: 25,1 t CO2e), Grund hierfür ist das deutlich größere verfügbare Netz an rein regenerativen Ladestationen für Elektromobilität. Zwar haben wir 2023 mit dem Standort Ludwigsfelde einen weiteren Produktionsstandort eröffnet, was zu höheren Verbräuchen führt, doch macht sich auch hier die Schließung der Veganz Filialen (Schivelbeiner Straße und Mareineke Markthalle) bemerkbar.

CO2-Emissionen: Scope 1 [1]

Emissionsquellen2023
(in t CO2e)
2022
(in t CO2e)
Δ 2022-2023
(in %)
Erdgas7,612,7+181
Kraftstoffe5,07,2-30
Kältemittel0,078,9-100
Gesamt12,788,8-85

CO2-Emissionen: Scope 2 [2]

Emissionsquellen2023
(in t CO2e)
2022
(in t CO2e)
Δ 2022-2023
(in %)
Strom und Fernwärme16,89,4+77
E-Fahrzeuge5,6515,7-64
Gesamt21,725,1-13

Als Lebensmittelanbieter entsteht ein Großteil unserer Emissionen entlang der Wertschöpfungskette – genauer gesagt innerhalb unserer vorgelagerten Lieferkette. Unsere Scope 3-Emissionen nach GHG stammen fast ausschließlich aus dem Anbau, der Herstellung und dem vorgelagerten Transport unserer Lebensmittel. Da 2023 von uns das Sortiment bereinigt wurde und dadurch weniger Produkte vertrieben wurden, sind entsprechend die Emissionen aus Scope 3 auf 4,3 Tsd. t CO2e zurückgegangen (Vorjahr: 8,1 Tsd. t CO2e).

CO2-Emissionen: Scope 3 [3]

Emissionsquellen2023
(in t CO2e)
2022
(in t CO2e)
Δ 2022-2023
(in %)
Eingekaufte Waren und Dienstleistungen3.0526.268-51
Vorgelagerter Transport1.0371.755-40
Sonstige Quellen24297+149
Gesamt4.3318.120-46

Über alle drei Scopes hinweg haben sich unsere Emissionen 2023 um rund 46 % verringert und sanken damit stärker als der Umsatz (2023: -30,5%). Unsere CO2-Intensität lag 2023 bei 265 t CO2e pro 1 Mio. € Umsatz und damit unter der Intensität im letzten Jahr (Vorjahr: 318 t CO2e pro 1 Mio. € Umsatz).

Unser aktuelles CO2-Ziel ist produktbezogen. Wir wollen den CO2-Fußabdruck unserer Produkte bis 2025 um 6 % auf 2,5 kg CO2-Ausstoß pro Kilogramm Produkt reduzieren. Weiterhin planen wir ein übergeordnetes CO2-Temperaturziel für Veganz festzulegen, das produzierenden Unternehmen entspricht. Aktuell sind wir noch in der Transformationsphase und wir werden frühestens Ende 2024 ein für uns besser geeignetes Ziel festlegen.

Seit März 2023 sind wir auch erfolgreich als B Corp zertifiziert. Damit sind wir Mitglied einer globalen Community, die hohe Sozial- und Umweltstandards erfüllen und inklusives, regeneratives und faires Wirtschaften fördern. Zum Erreichen der Zertifizierung sind 80 Punkte über die fünf Wirkungsfelder Unternehmensführung, Mitarbeiter, Kunden, Umwelt und Gemeinschaft erforderlich. Mit 88,3 Punkten haben wir die Zertifizierung erhalten. Ein nicht zertifiziertes Unternehmen erreicht im Schnitt 50,9 Punkte. Im Rahmen der Rezertifizerung streben wir mehr als 90 Punkte an.

B Corp Zertifizierung Ergebnis 2023 [5]

WirkungsfeldPunkte 2023
Unternehmensführung15,5
Mitarbeiter:innen21,4
Kund:innen3,3
Umwelt35,7
Gemeinschaft12,5

Bessere Produkte

Jeder Mensch kann seine ernährungsbedingten CO₂-Emissionen mit einer veganen Ernährung um fast die Hälfte reduzieren. Auch als Flexitarier:in trägt man bereits zu einer Verringerung der Emissionen um ein Viertel bei. Daher sind wir überzeugt davon, dass eine pflanzenbasierte Ernährung ein wichtiger Hebel zur Verlangsamung des Klimawandels ist. Mit unserer rein veganen Produktpalette wollen wir möglichst viele Menschen dazu motivieren, pflanzliche Alternativen zu probieren und ihre Ernährung auf diese Weise klimafreundlicher zu gestalten.

Mit unseren pflanzlichen Lebensmitteln verursachen wir zwar schon deutlich weniger CO₂ als vergleichbare tierische Produkte, ganz vermeiden lassen sich Emissionen bis jetzt allerdings noch nicht. Im letzten Jahr konnten wir unseren CO2-Fußabdruck der von uns eingekauften Produkte um 51 % auf 3,0 Tsd. t CO2e senken, was deutlich weniger war als der Umsatzrückgang (2023: -30,5 %).

Auch in Zukunft wollen wir uns und unsere Produkte weiterentwickeln und setzen daher auf stetige Innovation: 2023 haben wir rund 330,9 Tsd. € in Forschung und Entwicklung investiert. Das sind zwei Prozent unseres Umsatzes, ein Wert, der weit über dem Durchschnitt der Lebensmittelbranche liegt (Vorjahr: 335,1 Tsd. €).

Transparenz gegenüber unseren Konsument:innen ist uns wichtig – und das nicht nur in Bezug auf die Inhaltsstoffe unserer Produkte. Seit 2019 weisen wir daher als eines der wenigen Unternehmen weltweit für alle unsere Produkte detaillierte Werte zur jeweiligen Ökobilanz aus und machen damit den Klima-Impact unserer Produkte für jede:n direkt sichtbar. Um diese Daten zuverlässig zu erheben, setzen wir auf eine Kooperation mit dem Schweizer Institut Eaternity, einer unabhängigen Organisation, die den ökologischen Fußabdruck von Lebensmitteln berechnet. Mithilfe von modernen Methoden und unseren umfangreichen Daten zu Rohstoffen, Lieferant:innen und Produzent:innen ermittelt Eaternity für jedes unserer Produkte einen konkreten Nachhaltigkeits-Score. Dieser wird in insgesamt vier Kategorien erfasst: CO₂-Emissionen, Wasserver-brauch, Tierwohl und der Schutz des Regenwalds.

Unter unseren Grundzutaten sehen wir Palmöl, Kakao, Cashew-kerne und Soja als die Zutaten an, bei denen besondere Sorgfalt gefragt ist. Um bei diesen soziale und ökologische Mindeststandards zu gewähren, setzen wir auf verschiedene Zertifizierungen unserer Lieferant:innen und Produzent:innen. So können 100 % Unserer Palmöl verarbeitenden Produzent:innen eine RSPO-Zertifizierung („Roundtable on Sustainable Palm Oil“) vorweisen (Vorjahr: 100 %). Unter unseren Kakao verarbeitenden Produzent:innen kam es zu Fusionen und Übernahmen, daher sank vorerst die Quote derer, die entweder eine Fairtrade- oder UTZ Zertifizierung nachweisen und somit einen sozial und ökologisch nachhaltigen Anbau von Kakao bestätigen können, auf 55 % (Vorjahr: 71 %), da wir hier erneut die Produzent:innen einer gründlichen Prüfung unterziehen müssen. Die von uns in Eigenproduktion verarbeiteten Cashewkerne stammen von einem Lieferanten in Vietnam, der gleich mehrere Zertifikate vorweisen kann: BIO, Fairtrade, IFS und BRC („Brand Reputation through Compliance“). Zusätzlich hat sich dieser Lieferant einem „Ethical Trade Audit“ zur Dokumentation von sozialer Verantwortung und ethischem Verhalten durch die Organisation Sedex unterzogen, einer Agentur für nachhaltige Lieferkettenanalysen. Darüber hinaus haben wir begonnen die Rohstofflieferkette unserer Produkte mit der Plattform Seedtrace transparent und nachverfolgbar für Konsument:innen abzubilden.

Besser fürs Wasser – und bessere Energie

Bedingt durch die Zunahme unserer Produktionskapazitäten stieg auch unser Wasserverbauch 2023 an. Entsprechend ist die entnommene Wassermenge um 58 % auf 3.069 m3 gestiegen (Vorjahr: 1.934 m3), was eine Wasser-Intensität von 186 m3 pro 1 Mio. € Umsatz ergibt (Vorjahr: 74,7 m3). Wir beziehen unser Wasser aus der Metropolregion Berlin-Brandenburg, ein Gebiet, das durch den Klimawandel inzwischen hohem Grundwasser-Stress ausgesetzt ist, aus dem wir zusätzlich Wasser entnehmen. Es gab auch 2023 gab es keine Verstöße gegen
offizielle Wassersicherheits-Verordnungen. Maßnahmen, um den Wasserstress durch unsere Aktivitäten zu verringern, werden wir 2024 prüfen.

Gesunken ist aber unser Stromverbrauch: Unser Strom- und Fernwärmeverbrauch lag 2023 bei 428 MWh (Vorjahr: 484 MWh) – beides bezogen wir ausschließlich von externen Energielieferanten. Unser Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien steht genau wie im letzten Jahr bei 99,4 %. Die fehlenden Prozentpunkte zu den vollen 100 % sind auf die Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zurückzuführen, da diese aktuell noch nicht aus erneuerbaren Energien gespeist werden.

Stark legte unser Erdgasverbrauch zu auf 37 MWh (Vorjahr: 13 MWh), da wir einen neuen Produktionsstandort mit großer Fläche hinzugewonnen haben. Zusammengenommen bedeuten die gestiegenen Verbräuche eine Energieintensität von 18,7 MWh pro 1 Mio. € Umsatz (Vorjahr: 18,7 MWh).

Auch in Zukunft wollen wir bei Veganz mit Energie sparsam umgehen. 2022 haben wir daher unsere Energiepolitik veröffentlicht und uns damit weiterhin zu energieeffizientem Handeln verpflichtet. Mehr dazu findest du in diesem Dokument:

Energieverbrauch [6]

Emissionsquellen2023
(in t CO2e)
2022
(in t CO2e)
Δ 2022-2023
(in %)
Strom und Fernwärme16,89,4+77
E-Fahrzeuge5,6515,7-64
Gesamt21,725,1-13

Bessere Verpackungen

Im Kern zählen unsere Produkte, doch auch das gesamte Drumherum – wie beispielsweise die Verpackung – ist uns wichtig. Entsprechend stolz sind wir, dass 2023 100 % unserer Produktverpackungen recycelbar, wiederverwendbar oder kompostierbar waren. Das Gesamtgewicht der von uns verkauften Produkte betrug 2023 2.116 t. Davon waren 201 t reines Verpackungsmaterial (Vorjahr: 436 t), welches wiederum zum Großteil (151 t) aus leicht recyclebarem/r Papier, Pappe
oder Karton bestand. Umgerechnet bedeuten diese Zahlen, dass unsere Verpackungsintensität auf 12,2 Tsd. Kg pro 1 Mio. € Umsatz fiel (Vorjahr 16,8 Tsd. Kg pro 1 Mio. € Umsatz).

Aktuell arbeiten wir daran, die Verpackungen für unsere Choc Bars in 2025 auf Papierverpackungen umzustellen. Für die Dauer des Umstellungszeitraums sammeln wir mit unserem Partner Cleanhub die Plastikmüllanteil, der hierfür anfällt. Damit investieren wir in Systeme zur Entsorgung von Plastikmüll, um
zu verhindern, dass Plastikverschmutzung unsere Ökosysteme belastet.Von März 2023 bis zum Jahresende konnten damit 7.934 kg Plastik in Kerala Indien eingesammelt werden. [4]

Verpackungsmaterialien

Verpackungsart2023
(in kg)
2022
(in kg)
Δ 2022-2023
(in %)
Papier/Pappe/Karton151.220295.361-48
Kunststoffe28.28083.535-66
Glas19.42048.255-59
Eisen2.1005.457-61
Sonstige Verbundverpackungen8.9133.139+184
Aluminium39127-69
Getränkeverbundkarton091-100
Holz00n/a
Gesamt209.936435.965-51

2023 sank die Abfallmenge betriebsbedingt sowie durch ein geringeres Einzelgewicht der verkauften Produkte im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Auch in Zukunft wollen wir weiter in Richtung Kreislaufwirtschaft gehen und haben uns daher das Ziel gesetzt, bis 2025 für mindestens 50 % unserer Produkte
eine Verpackung aus vollständig recyceltem und/oder nachwachsenden Material zu verwenden – belegt zum Beispiel mit dem Blaue-Engel- oder dem FSC-Siegel („Forest Stewardship Council“). 2022 lag die Quote von Verpackungen aus vollständig recyceltem Material bei knapp 20 %. Spezielle Maßnahmen, die wir darüber hinaus im Bereich Verpackungen implementiert haben, sind beispielsweise die Verwendung von kompostierbaren Folien aus NatureFlex™- Material, nachwachsenden Verpackungsrohstoffen aus Cellulose und Stärke und fast ausschließlich mineralölfreien Druckfarben.

HIER GEHT ES ZU WEITEREN NACHHALTIGKEITSTHEMEN:

Besser für die Gesellschaft
Bessere Unternehmensführung

[1,2,3] 12 Nicht einbezogen sind Werte des Zentrallagers. Einige Daten sind geschätzt, hochgerechnet oder basieren auf Vorjahreswerten.
[4] Quelle: https://www.cleanhub.com/impact-report/veganz
[5] Quelle: https://www.bcorporation.net/en-us/find-a-b-corp/company/veganz-group-ag/
[6] Nicht einbezogen sind Werte des Zentrallagers. Einige Daten sind geschätzt, hochgerechnet oder basieren auf Vorjahreswerten.