Kokos ist nicht vegan?!

Zuerst einmal: Keine Sorge, die Veganz Kokosprodukte sind natürlich vegan! Aber wie eine Recherche von PETA zeigt, werden für die Kokosnussernte in Thailand immer wieder Affen missbraucht – was bedeutet, dass Kokosprodukte aus dieser Region nicht tierleidfrei sind. Was genau dort passiert, wie PETA dagegen vorgeht, was unser Choc Bar White Coconut damit zu tun hat und was du tun kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Kokos: Die Nuss für alles

Kokosnüsse sind echte Allrounder: Sie liefern gesunde Fette, Ballaststoffe, Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium – Kokosöl wirkt leicht antibakteriell und Kokoswasser ist ein natürlicher Elektrolyt-Booster. Gleichzeitig sind sie vielseitig einsetzbar – zum Kochen in verschiedensten Formen, aber auch als Basis für verschiedenste weiterverarbeitete Produkte. Besonders vegane Alternativen wie vegane Joghurts, Snacks oder Käsespezialitäten setzen oft auf Kokos als Zutat. Kein Wunder, dass der Markt für Kokos in den letzten Jahren enorm gewachsen ist. Fast 90 % der globalen Kokosproduktion stammt aus Asien, viel davon aus Thailand. Und hier gibt es ein Problem: Schon 2019 veröffentlichte PETA die erste Recherche zum Missbrauch von Affen zur Kokosnussernte in Thailand. Seitdem sind mehrere weitere Recherchen hinzugekommen. Was genau passiert dort?

Der Veganz Bio Choc Bar White Coconut
Unser Bio Choc Bar White Coconut spendet an das Affenprojekt von PETA

Affen als Erntehelfer

Wie die Recherchen von PETA zeigen, werden in Thailand systematisch Makaken-Affen für die Kokosnussernte missbraucht. Warum? Kokospalmen sind sehr hoch und oft wachsen Kokosnüsse so weit oben, dass sie nicht mehr mit Maschinen oder von Menschenhand gepflückt werden können. Hier kommen dann die Affen ins Spiel, die an Eisenketten gehalten, zum Erklimmen der Palmen gezwungen werden. Sogenannte Affenhändler fahren mit den Tieren von Plantage zu Plantage und lassen sie dort bis zur Erschöpfung arbeiten.

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Von klein auf missbraucht: Das traurige Leben der Kokosnuss-Affen

„Das Ganze passiert natürlich nicht auf freiwilliger Basis. Die Affen werden meist schon als Babys im Dschungel ihren Müttern entrissen und kommen dann in sogenannte Affenschulen, die es in Thailand tatsächlich landesweit gibt. Dort werden sie – meist auch mit gewaltsamen Mitteln – herangezogen und dressiert“, erzählt uns Tobias Schalyo von PETA. Er ist bei der Tierschutzorganisation zuständig dafür, Unternehmen von einer ethischeren Wirtschaftspraktik zu überzeugen.

Die Recherchen zur Affenernte in Thailand zeigen, unter welchen grausamen Umständen die Makaken zur Arbeit gezwungen werden. Nachdem sie als Jungtiere entführt werden, werden sie in den >Affenschulen< unter anderem mit Gewalt, Nahrungsentzug und angekettet in winzigen Käfigen dressiert. Bei der gefährlichen Ernte werden die Affen häufig verletzt oder ungeschützt dem Wetter und Schädlingen ausgesetzt. Oft müssen sie, wenn keine Erntezeit ist, Kunststücke für Touristen vorführen.

Die wichtige Arbeit von PETA

PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) ist die weltweit bekannteste Tierrechtsorganisation. International setzt sie sich für den Schutz von Tieren in verschiedenen Bereichen (z.B. Nahrung, Unterhaltung oder Tierversuche) ein. Für ihre Arbeit bauen sie vor allem auf Recherchen und Aufklärungsarbeit – so auch bei der Kokosnusskampagne. Für das Projekt zur Kokosernte hat PETA in den letzten sechs Jahren immer wieder recherchiert und mit der thailändischen Regierung und Unternehmen gesprochen, die Kokosnüsse aus Thailand beziehen.

„Unsere Kampagne läuft jetzt schon seit sechs Jahren mit drei veröffentlichten Recherchen, aber in Thailand hat sich leider nicht viel geändert“, erzählt Tobias Schalyo. Das liegt vor allem daran, dass die thailändische Regierung offensichtlich nicht viel gegen den Missbrauch von Affen unternimmt. „Es ist leider ein strukturelles Problem. Das bedeutet im Moment auch: Wenn ich wirklich sichergehen will, dass ich ein tierleidfreies Produkt kaufe, darf dies keine Kokosnuss aus Thailand enthalten. Leider sagen hier auch Bio-Siegel und Co. nicht viel aus. Viel besser als Thailand sind Bezugsquellen aus zum Beispiel Vietnam, Sri Lanka oder den Philippinen“, so Schalyo.

Die gute Nachricht: Auch, wenn sich vor Ort noch viel verändern muss, hat die Arbeit von PETA schon vieles bewegt. Denn unzählige Unternehmen und Konsument:innen haben sich nach den Recherchen und Aufrufen von PETA dazu entschlossen, keine Kokosprodukte aus Thailand mehr zu beziehen.

Der große Hebel

„Wir als Konsument:innen haben tatsächlich den größten Hebel. Dadurch, dass wir entscheiden, was in unseren Einkaufskorb kommt und was nicht, senden wir ein klares Signal an die Unternehmen – die dann reagieren und langfristig ihr Sortiment auf tierfreundlich und vegan umstellen“, sagt Tobias Schalyo. Es sei auch wirklich wirksam, sich aktiv bei Unternehmen zu melden und auf eventuelle Missstände hinzuweisen oder mal direkter nachzufragen – zum Beispiel, wo genau die Kokosnuss in einem Produkt herkommt. Aber auch die simple Entscheidung im Supermarkt für ein ethischeres Produkt hat meist mehr Auswirkungen als man in dem Moment denkt.

Auch, wenn Konsument:innen mehr Einfluss haben als die denken, liegt die Verantwortung für ethischeren Konsum aber natürlich nicht allein bei ihnen, sondern vor allem bei Regierungen und Unternehmen. Unternehmen verstecken sich häufig hinter intransparenten Lieferketten, die es teils sehr schwer machen, nachzuvollziehen, wo und unter welchen Umständen die einzelnen Zutaten produziert werden. Laut Schalyo trägt jedes Unternehmen die Verantwortung dafür, eine transparente Lieferkette zu haben und auch zu handeln, wenn sie sehen, dass etwas Schlechtes passiert. Über Zwischenhändler Kokosprodukte aus Thailand zu beziehen und nichts von den Zuständen auf den Plantagen zu wissen, schützt ein Unternehmen nicht vor der Schuld, die es dadurch mitträgt. Ein sehr häufiger Denkfehler, den Unternehmen machen, ist, dass ethisches Handeln und Profitabilität nicht vereinbar sind.

„Veganz ist eines der besten Beispiele, dass beides geht: Als Unternehmen erfolgreich sein und mit veganen und wirklich tierfreundlichen Produkten und einer transparenten Lieferkette einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und unsere Welt haben“, sagt Schalyo dazu.

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Ein Schokoriegel für mehr Affenschutz

Wir von Veganz achten nicht nur akribisch darauf, transparente und ethische Lieferketten zu haben – wir sehen es auch als unsere Mission, die Lebensmittelbranche generell zu verbessern und unseren Planeten zu einem guten Ort für alle Lebewesen zu machen. Darum spenden für unseren Choc Bar White Coconut beispielsweise auch für jeden verkauften Riegel an PETAs Projekt zum Affenschutz. Und der vegane Schokoriegel beweist damit: richtig genießen und gleichzeitig ethisch konsumieren kann Hand-in-Hand gehen.

Bio Veganz Choc Bar White Coconut

Kann man jetzt gar nichts mehr kaufen ohne Angst vor Tierleid & Co.?!

Wie schon gesagt: Wir als Konsument:innen haben einen riesigen Hebel – was wir kaufen, bestimmt die Nachfrage und damit auch, in welche Richtung sich die Wirtschaft entwickelt. Diese Verantwortung setzt viele aber auch verständlicherweise unter Druck: Was, wenn ich nicht weiß, wo die einzelnen Zutaten eines Produkts herkommen? Und muss ich mir jetzt vor jedem Kauf alles durchlesen?

Die einfache Antwort: Nein. Denn jeder Schritt hin zu einem ethischeren, nachhaltigeren Konsum ist ein guter. Dafür musst du nicht 100 % vegan leben und kannst auch mal Produkte kaufen, deren Lieferketten du nicht komplett durchleuchtet hast. Anders gesagt: Jedes Produkt, welches du in deinem Warenkorb gegen ein „besseres“ eintauscht, ist ein Schritt hin zu einer besseren Welt. Das heißt aber nicht, dass du mit jedem anderen Produkt sofort Schlechtes tust.

Generell lohnt es sich, etwas bewusster einzukaufen und genauer hinzuschauen – gerade bei Produkten, die du immer wieder kaufst. Hierfür ist auch die Einkaufsguide App von PETA sehr hilfreich.

Willst du erfahren, was Veganz-Vorstandsmitglied Moritz Möller zu der Kooperation und der Verantwortung von Unternehmen sagt? Dann schau doch hier vorbei.